Tischtennisspieler in Slowenien

Written by Thorsten Bucher. Posted in Tischtennis

Sie sind mittlerweile zur Tradition geworden: die jährlichen Auslandsausflüge der Tischtennisabteilung des TV Deggingen. Bereits zum elften Mal war man unterwegs. Ziel sind meist europäische Hauptstädte: so besuchten die Degginger unter anderem London, Wien, Prag, Budapest und Amsterdam. Ziel dieses Mal war die Kapitale eines noch relativ jungen Landes: Ljubljana in Slowenien.

Frühmorgens machten sich die siebzehn TeilnehmerInnen in zwei Kleinbussen auf den sechshundert Kilometer langen Weg – ein Vorzug war die angenehme und recht kurze Anreise, bereits am späten Vormittag war die erste Station erreicht: Der Ort Bled, in den Bergen vor Ljubljana gelegen und bekannt für seinen See mit Insel und einer Burg, die eine wunderbare Fernsicht ermöglicht. Auch kulinarisch kommt man in Bled auf seine Kosten – die Cremeschnitte gehört zu den bekanntesten, aber auch kalorienhaltigsten Köstlichkeiten des Landes. Nächste Station, bevor es weiter nach Ljubljana ging, war Pokljuka, Biathlonfans ein Begriff, ist dort doch regelmäßig der Weltcupzirkus zu Gast.

Die zentral gelegene Unterkunft in Ljubljana bezogen, begaben sich die Degginger noch auf eine kurze Erkundung der Altstadt, wohl wissend, dass am nächsten Tag das sportliche Highlight anstehen würde. Zuerst war aber ein Besuch in der Burg von Ljubljana eingeplant – sie thront hoch über der Stadt, ist deren Wahrzeichen und meistbesuchte Sehenswürdigkeit.

Gespannt waren die zwölf Spieler inklusive Anhang aber vor allem auf die Tischtennispartie am Abend gegen die Mannschaft des NTD Kajuh Slovan. Per e-Mail wurde Kontakt aufgenommen, einmal mehr war dies von Erfolg gekrönt und die Gastgeber erklärten sich sofort zu einem Spiel bereit. Begrenzter Optimismus in sportlicher Hinsicht herrschte bei der Mannschaft um Leistungsträger Martin Mühl, zeigten sich die Degginger die letzten Male doch meist als freundliche Gäste und überließen der Heimmannschaft den Sieg. Dieses Mal hatte man sich aber extra noch verstärkt und Isolde Brock sowie Michael Burger als externe SpielerInnen mitgenommen. Doch letztlich war alle Mühe vergebens: der NTD Kajuh Slovan, der bereits in der Champions League der Damen gespielt und NationalspielerInnen ausgebildet hatte, hatte auch dieses Mal Erstligaspieler in seinen Reihen und war ebenso in der Breite zu stark. Bis auf vereinzelte Ausrufezeichen wie durch Michael Burger, der der geballten Erfahrung seines Gegners trotzen und eine wichtigen Erfolg feiern konnte, war nichts zu holen und die Degginger mussten sich auf außersportliche Aktivitäten konzentrieren.Sie empfingen eine außergewöhnliche Freundlichkeit: die Gastgeber aus Lijubljana hatten aufgetischt und kulinarisch sowie gesellig blieben keinerlei Wünsche offen. Auch stellte es sich als sehr schön heraus, dass viele Leute in Slowenien Deutsch sprechen.

Von so viel Gastfreundschaft beeindruckt, gingen die Sportler aus dem Täle die zweite Hälfte des Trips am nächsten Tag an: ein Ausflug nach Postojna, in die größte begehbare Höhle Europas, ließ sie in einer 90- minütigen Führung interessante Eindrücke sammeln. Weiter gings nach Predjama, der größten Höhlenburg der Welt. Einst beherbergte sie den Raubritter Erasmus, den slowenischen Robin Hood.

Wieder zurück in Ljubljana gab eine Stadtführung noch einmal interessante Einblicke in die Stadtgeschichte und erläuterte imposante Gebäude. Die bekannte Drachenbrücke durfte als Fotomotiv natürlich nicht fehlen, auch wandelte man auf den Spuren Joze Plecniks, dem bekannten Architekten, der nicht nur für die Gestaltung fast jedes Gebäudes in der Altstadt von Ljubljana verantwortlich zu zeichnen scheint, sondern auch in Wien und Prag Spuren im Stadtbild hinterließ.

Alle waren sich einig, dass man vier sehr interessante Tage genossen hatte, Ljubljana ein sehr schönes Ziel darstellte, da man dank der Kompaktheit der Stadt mit ihren knapp 300 000 Einwohnern alle Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichen konnte. Natürlich waren auch die Küche sowie die Ausgehmöglichkeiten ein wichtiger Aspekt und in dieser Hinsicht kamen dank der reichhaltigen, international geprägten Küche und der zahlreichen Kneipen und Bars wirklich alle auf ihre Kosten.

Somit wird dies sicher nicht der letzte internationale Ausflug der Degginger Tischtennisspieler gewesen sein und eine weitere Auflage ist bereits für das kommende Jahr geplant.