Mühl- Gala in Dresden

Written by Thorsten Bucher. Posted in Tischtennis

Sie sind mittlerweile zur Tradition geworden: die jährlichen Ausflüge der Tischtennisabteilung des TV Deggingen. Bereits zum vierzehnten Male war man unterwegs. Ziel sind meist europäische Hauptstädte: so besuchten die Degginger unter anderem London, Wien, Prag, Budapest und Amsterdam. Letztes Jahr führte der Weg nach Florenz, dieses Mal blieb man in Deutschland und begab sich passenderweise nach „Elbflorenz“: in die sächsische Kapitale Dresden.
Frühmorgens machten sich die sechzehn TeilnehmerInnen in zwei Kleinbussen auf den fünfhundert Kilometer langen Weg – ein Vorzug war die angenehme und recht kurze Anreise, bereits um neun Uhr war die erste Station erreicht: das Deutsch- Deutsche Museum Mödlareuth. In einem Film zum Einstieg und einer vom Guide sehr kurzweilig gestalteten Führung wurde den Deggingern die Geschichte des früher durch eine Mauer geteilten Dorfes, im Volksmund passenderweise auch „Little Berlin“ genannt, näher gebracht. Die ersten Eindrücke waren also gesammelt und nach kurzer Weiterfahrt konnte das recht zentral gelegene Hotel in der sächsischen Landeshauptstadt erreicht und die Zimmer bezogen werden. Im Schatten der Frauenkirche blieb kurz Zeit zur kulinarischen Stärkung, bevor auch schon das sportliche Highlight des Ausfluges anstand: die Tischtennispartie gegen die Mannschaft der SG Dresdner Bank. In bewährter Weise wurde per e-Mail Kontakt aufgenommen, einmal mehr war dies von Erfolg gekrönt und die Gastgeber erklärten sich sofort zu einem Spiel bereit. Begrenzter Optimismus in sportlicher Hinsicht herrschte bei der Mannschaft um Martin Mühl, zeigten sich die Degginger die letzten Male doch meist als freundliche Gäste und überließen der Heimmannschaft den Sieg. Auch heuer hatte man wieder SpielerInnen aus anderen Vereinen dabei: Isolde Brock aus Gosbach sowie der für den TSGV Albershausen spielende Alexander Huber waren beim Ausflug mit von der Partie und verstärkten das Zehnerteam des TVD. Dies sollte sich auszahlen: Die Beiden gewannen, angetrieben von Chefcoach Michael Burger, ihr Doppel sicher und die Grundlage für eine erfolgreiche Begegnung war gelegt. Fast überflüssig zu erwähnen, dass Leistungsträger Martin Mühl sein großes Potenzial auch dieses Mal ausspielte, ungeschlagen blieb, seinem Team somit den Weg zum Erfolg ebnete und sich zum „Man of the Match“ krönte. Den Sack zu in einer sehr intensiven und engen Begegnung mit insgesamt fünf Doppeln und zwanzig Einzeln machte dann Benni Götz, der mit eisernen Nerven den umjubelten Siegpunkt zum 13:12 holte!
Beeindruckt von der großen Gastfreundschaft der Dresdner, die sich sportlich und kulinarisch sehr ins Zeug gelegt hatten, ließ man beim gemeinsamen Grillen den Abend ausklingen und verblieb mit der Einladung zum Gegenbesuch.
Ein erlebnisreicher Auftakt war den Deggingern also gewiss, am nächsten Tag machte man sich nun daran, die Historie Dresdens näher zu erkunden. Auf einer Stadtrundfahrt querte man auf der „Blaues Wunder“ genannten Brücke die Elbe und kaufte im „schönsten Milchladen der Welt“, der „Pfunds Molkerei“, ein. Immer wieder gab es eine herrliche Aussicht auf die Altstadt mit der „Brühlschen Terrasse“ im Vordergrund zu bestaunen und bei einer Führung durften die Degginger viel Interessantes über die herausragenden Bauwerke wie den „Zwinger“ oder die „Semperoper“ erfahren. Natürlich gab auch eine Besichtigung der Frauenkirche, die im Krieg wie weite Teile der Altstadt komplett zerstört wurde, nun aber als Symbol des Friedens und der Hoffnung wiederaufgebaut ist.
Ihre Liebe zur Natur bewiesen die TVDler am folgenden Tag mit einem Ausflug inklusive einer Wanderung zur im Elbsandsteingebirge gelegenen „Bastei“. Nach einem anstrengendem Aufstieg mit 200 Höhenmetern war die Felsformation hoch über dem Fluß erreicht und entschädigte für die Mühen mit einem fantastischen Blick über das Elbtal bis nach Tschechien. Bevor man sich zum Abschluss des Tages in die „Bunte Republik Neustadt“, einem Szeneviertel, das in unzähligen Kneipen ein ausgiebiges Angebot fürs Nachtleben bietet, begab, machte man sich auf ins Panometer, einem ehemaligen Gasbehälter, der seit mehr als zehn Jahren Platz für verschiedene 360°- Gemälde zur Stadthistorie bietet.
Derart beeindruckt von vier ereignisreichen Tagen waren sich wieder alle Teilnehmer der Reise einig, dass dies sicher nicht der letzte Trip dieser Art gewesen sei und nichts gegen eine abermalige Neuauflage spreche.