Degginger Tischtennisspieler waren in Serbien

Written by Thorsten Bucher. Posted in Tischtennis

Mittlerweile schon zur Tradition geworden sind die Ausflüge der Tischtennisabteilung des TV Deggingen ins europäische Ausland: Es begann mit London, hinzu kamen vier- oder fünftägige Reisen nach Estland, Schottland, Ungarn, Wien und Irland. Kombiniert wurde immer ein Kulturprogramm mit einem Spiel gegen eine ortsansässige Mannschaft.

Für den jetzigen Trip in den Pfingstferien ließ man sich von Derd „Gyuri“ Soos, dem ehemaligen Trainer des Vereins, inspirieren. Das Ziel war dessen Heimatstadt Subotica, in Serbien direkt an der Grenze zu Ungarn gelegen.

Um vor Ort mobil zu sein, machte man sich abends mit dem Vereinsbus, sicher gesteuert von Erich Zelzer und Dieter Ligmann, zu neunt auf den 1100 Kilometer langen Weg über Wien und Budapest, um nach elf Stunden am anderen Morgen das Ziel zu erreichen. Nach kurzer Begrüßung und Besprechung mit dem bereits vor der Gruppe angekommenen Derd Soos, der sowohl die Unterkunft als auch das Programm vor Ort perfekt organisiert hatte, begab man sich in die Stadt und machte erste Bekanntschaft mit deren kulinarischen, unter anderem dem berühmten Café „Boss“, das als das schönste Serbien gilt, und kulturellen Highlights. Subotica hat seit jeher eine heterogene Bevölkerungsstruktur aus Ungarn, Serben, Kroaten etc. und gilt als sehr tolerante Stadt, in der alle friedlich zusammen leben, was auch in der schwierigen Zeit der Konflikte im Ex-Jugoslawien der 1990er-Jahre unter Beweis gestellt wurde. Im Rahmen eines Essens traf man abends erstmals auf die sportlichen Gegner des nächsten Tages und knüpfte bereits erste Kontakte.

Der zweite Tag begann mit einem weiteren Abstecher in das Stadtzentrum und Besuchen in der Synagoge sowie der serbisch- orthodoxen Kirche – imposante Bauwerke und weitere Belege für die große Bevölkerungsvielfalt der Stadt.

Eines der Highlights sollte nachmittags folgen: Das Spiel gegen den mehrmaligen Europapokalsieger Spartak Subotica, in deren neu gebauter Halle auch regelmäßig Länderspiele des serbischen Nationalteams stattfinden. An den Rahmenbedingungen sollte es also nicht liegen und so waren die beiden Vierermannschaften der Degginger durchaus optimistisch, dem Gegner ein großes Spiel zu liefern. Bei Bekanntgabe der Aufstellungen zeigte sich aber, dass sich in Reihen des Gegners mit Bela Mesaros ein ehemaliger Nationalspieler und Medaillengewinner der Europameisterschaften befand. Schwierige Voraussetzungen also, doch die Degginger stellten dem ihren rechtzeitig wieder in Form gekommenen Leistungsträger Martin Mühl entgegen, der diesem ein großes Spiel lieferte und am Ende nur knapp unterlag. Seine Teamkameraden taten ihr möglichstes, mussten die Überlegenheit der Gegner aber meistens anerkennen. Die Punkte des TVD gewannen Günther Müller, Thorsten Bucher und Erich Zelzer.

Zur Abrundung saß man mit der Mannschaft von Spartak Subotica noch gemütlich beisammen und schmiedete Pläne für deren Gegenbesuch im Täle.

Nach erholsamer Nacht führte der nächste Tag die Gruppe ins hundert Kilometer entfernte Novi Sad , der zweitgrößten Stadt Serbiens und Hauptstadt der autonomen Provinz Vojvodina. Derd Soos gab auch einen guten Fremdenführer ab und erzählte ausführlichst die Geschichte der Altstadt – geprägt durch die Festung Petrovaradin. Auch über den neueren Teil der Stadt mit ihren vielen Brücken wusste er zu berichten: Sie war im Rahmen des Kosovo- Krieges Ende der 1990er- Jahre durch die NATO- Bombardements stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Die aktuell positive Entwicklung zeigte sich aber im belebten Stadtbild, was die TVD- Delegation dazu animierte, zum Ausklang des informationsreichen Tages ein typisches Fischrestaurant, direkt an der Donau gelegen, aufzusuchen.

Auch am letzten Tag wollte man noch etwas vom Land sehen und fuhr nach Palic, dem Naherholungsgebiet von Subotica, geprägt durch einen großen Heilwassersee.

Dort wurden letzte Eindrücke der Reise gesammelt, man ließ alles noch einmal Revue passieren und begab sich auf die wieder elfstündige Heimfahrt. Alle Beteiligten waren sich sicher, sehr erlebnisreiche Tage gehabt zu haben und dass der nächste Ausflug der Degginger Tischtennisabteilung ganz sicher in Bälde folgen würde – mögliche Ziele wurden bereits diskutiert.